Testbericht: Hauptstadt-Spion.de

Ganz allgemein gesprochen – man muss kein Single sein um auf etwas hereinzufallen. Das passiert immer und überall. Denn meine Erfahrungen haben gezeigt, dass unlautere Machenschaften oft so geschickt getarnt sind, dass selbst Fachleute Schwierigkeiten haben, sie zu erkennen. Deshalb habe ich mir die Mühe gemacht und diese Seite näher untersucht.

Spionage in Berlin? Ein Fall für den BND? Keine Panik. Es geht nur darum, Flirtpartner in Berlin zu finden. Oben links steht der Seitenname an der üblichen Stelle, weiter rechts findet sich eine Grafik, die einige Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigt. Rechts in der Startleiste finden sich Links zu einem Forum, diversen Blogs, Fotos und Gruppen innerhalb der Seite. Direkt unterhalb können sich die Mitglieder einloggen und man hat die Möglichkeit, eine Suche zu starten. So dachte ich zumindest – bis mir angezeigt wurde, dass die Suchfunktion nur für angemeldete Mitglieder nutzbar ist. Das geht ja gut los.

Mit der Seite scheint es allgemein bergab zu gehen. Ganz gleich welches Foto ich anklicken wollte, es kam immer – ohne Ausnahme – der Hinweis, dass kein Inhalt gefunden werden konnte. Gleiches gilt auch für die Blogs. Zwar kann man den Anfang lesen, da steht wirklich was. Aber längere Beiträge enden mit drei Punkten und das deutet immer darauf hin, dass man hier klicken und dann weiterlesen kann. Ist aber nicht so. Denn auch hier sieht man nur denselben Hinweis, sogar ohne den zuvor noch sichtbaren Text. Sollte es etwa so sein, dass hier erste Anzeichen einer HAUPTSTADT-SPION.de Abzocke auftreten? Ganz so schnell wollte ich mein Urteil nicht fällen und habe natürlich weitergelesen um fundierte Erfahrungen zu sammeln.

Der folgende Bereich wird von einer großen Anmeldemaske dominiert. Angeblich ist hier alles kostenlos. Im Zuge der Anmeldung muss man den Nutzungsbestimmungen zustimmen. Normalerweise stellt das kein Hindernis dar. Allerdings habe ich hier Sätze gefunden, deren Bedeutung weder verständlich ist noch näher erläutert wird. Da steht dann, dass es der Service dem Mitglied ermöglicht, Werteinheiten zu erwerben, die auf seinem Konto gutgeschrieben werden. Damit hat das Mitglied die Möglichkeit, andere Mitglieder zu ersteigern. Ist das hier ein geheimer Sklavenmarkt? Und wen ein Mitglied die Mitgliedschaft beendet, verfallen seine Punkte. Das sieht doch sehr nach einer Form der Enteignung aus. Bei all den Beschränkungen und Fehlermeldungen frage ich mich, wie hier täglich angeblich über 80.000 Nachrichten pro Tag verschickt, täglich mehr als 100 Freundschaften geschlossen und viele Votings abgegeben werden. Dann folgt der Hinweis darauf, dass die Mitglieder kostenlos Nachrichten schreiben können. Gut und schön – wenn das Lesen derselben auch kostenlos ist.

Die groß angekündigte Suchfunktion hatte ich ja bereits getestet und für nutzlos erachtet weil sie nur von Mitgliedern genutzt werden kann. Die Seite endet mit Hinweisen auf Datenschutz, deutsche Qualität und den Einsatz ökologischer Energie. Leicht übersehbar findet sich noch ein Link zu ‘Personen in Berlin‘. Das Ergebnis war leider sehr ernüchternd. Wenn bei einer Einwohnerzahl von weit über vier Millionen gerade einmal 400 Personen als Mitglieder aufgelistet werden, kann sich jeder hier gut vorstellen, wie gering die Aussichten sind, hier jemanden zu erspähen, der zu einem passt.

Wen ich überlege, wie oft ich bei Besuchen dieser Seite in irgendwelchen Sackgassen gelandet oder auf unerklärliche Floskeln gestoßen bin, kann ich nicht umhin, diese HAUPTSTADT-SPION.de Abzocke abzulehnen. 

Wir empfehlen jedoch lieber einen unserer Testsieger, für die besten Chancen einer erfolgreichen Kontaktaufnahme.